Die Zulassung von Glyphosat wurde um 10 Jahre verlängert, weil im Berufungsausschuss der EU keine qualifizierte Mehrheit der Staaten für ein Verbot des umstrittenen Herbizids zustande kam.

 

Die Diskussionen waren erbittert und langwierig. Auf der einen Seite die Lobby des Herstellers Bayer, auf der anderen Seite Bioverbände und Naturschützer.

 

Während die Agrarindustrie das weltweit in riesigen Mengen im konventionellen Anbau eingesetzte Totalherbizid verteidigte und bei einem Verbot Ernteeinbußen bis hin zum Niedergang der Branche an die Wand malte, versuchten die Gegner mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien das EU-Parlament davon zu überzeugen, dass Glyphosat nicht mehr eingesetzt werden darf, da die negativen Einflüsse auf die Biosphäre und der Verdacht der Krebsgefahr nicht wirklich ausgeräumt werden konnten.

 

Am Ende musste die EU-Kommission den Wirkstoff für weitere zehn Jahre in der EU zulassen und wird nur einige Auflagen für die Anwendung verschärfen. Die neue Verordnung ist in Vorbereitung und soll in Kürze veröffentlicht werden. Ob sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf den im Koalitionsvertrag festgelegten Ausstieg aus der Glyphosatanwendung in Deutschland bis 2024 berufen wird und doch noch ein nationales Anwendungsverbot durchsetzen kann, bleibt derweil offen.  

 

IHR PLUS und auch unseres: Wir werden auch in den kommenden Jahren viele Rohstoffe, Lebens- und Futtermittel auf die Einhaltung der geltenden Höchstmengen für Glyphosat untersuchen!

 

Autor: Dr. Frank Mörsberger