Neue Referenzwerte für Vitamin A und Biotin

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat gemeinsam mit ihren Partnergesellschaften aus Österreich und der Schweiz die Referenzwerte für die beiden Vitamine überarbeitet.

Die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin A liegt für Frauen mit 700 µg (RAE) etwas niedriger als für Männer für die 850 µg RAE empfohlen werden. RAE steht dabei für Retinolaktivitätsäquivalent. Bisher wurden Retinoläquivalente (RE) angegeben, die die Verwertung von pflanzlichen Provitamin-A-Carotinoiden hinsichtlich der Bioverfügbarkeit anders bewertet haben. Der neue RAE-Wert berücksichtigt diese unterschiedlichen Eigenschaften besser, weshalb die Referenzwerte nach dem RAE-Wert-Schema numerisch kleiner ausfallen als bisher.

Vitamin A zählt wie Vitamin E und D zu den fettlöslichen essentiellen Vitaminen. Vitamin A ist an vielen physiologischen Prozessen beteiligt. Allgemein bekannt dürfte der Zusammenhang von Vitamin A mit dem Erhalt der Sehkraft sein. Es unterstützt aber auch die Immunabwehr und ist wichtig für die gesunde Embryonalentwicklung, weil es auch an der Differenzierung der Zellen beteiligt ist.

Der Begriff „Vitamin A“ steht für eine ganze Gruppe von strukturell ähnlichen chemischen Verbindungen, die auf das Basismolekül Retinol zurückgehen. Die verschiedenen Derivate haben unterschiedliche biologische Wirksamkeit.

In tierischen Geweben, und da vor allem in der Leber aber auch Eiern, Milch und fettreichem Fisch kommt Vitamin A in einer für den Körper direkt verwertbaren Form vor.
Pflanzen enthalten eine Reihe von sogenannten Provitamin-A-Carotinoiden, die in erst im Körper in aktives Vitamin A umgewandelt werden. β-Carotin ist hier das wichtigste Provitamin.

Im Falle des Biotins, eines weiteren essentiellen Vitamins, wurde der Referenzwert von den genannten Gesellschaften vereinheitlicht und auf 40 µg/Tag festgelegt ohne Differenzierung nach Altersklassen. Biotin wirkt als Coenzym und ist an vielfältigen Stoffwechselfunktionen im Körper beteiligt. Neben Innereien wie Leber und Niere sind Eigelb, Milchprodukte, Soja und Pilze gute Biotin-Lieferanten.

AGROLAB LUFA in Kiel zählt zu den führenden Laboren für Vitaminanalysen in Europa. Wir bestimmen in Lebens- und Futtermitteln sowie Nahrungsergänzungspräparaten die Einhaltung der Spezifikationswerte und vergleichen diese mit den empfohlenen Tagesaufnahmemengen. Denn bei den Vitaminen gilt im Allgemeinen, dass ein uuviel dem Organismus eher schadet, weshalb die mit der Nahrung und über andere Quellen zugeführten Mengen die Referenzwerte langfristig nicht übersteigen sollten.

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Author: Dr. Frank Mörsberger