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Der große europäische Milchverarbeiter Arla Foods (DK) macht mit beim VLOG Standard und verpflichtet seine deutschen Milchlieferanten zur GVO-freien Fütterung. Mittelfristig soll der Markt für GVO freie Milchprodukte des Konzerns in Zentraleuropa zum Standard werden.
 

Doch das „Lebensmittel ohne Gentechnik“ Siegel steht vor neuen Herausforderungen. Recherchen von Donau Soja einem österreichischen Sojaanbieter und der rumänischen Umweltorganisation Agent Green haben gezeigt, dass in der Ukraine auf ca. 50% der Anbaufläche bereits gentechnisch veränderte Sojabohnen wachsen. Das Problem: Sie kommen teilweise ohne Kennzeichnung auf den europäischen Markt. Das bedeutet erhöhte Wachsamkeit und regelmäßige Kontrollen sind gefordert.


AGROLAB LUFA-ITL bietet neben den Screening-Verfahren auf GVO auch spezifische Tests auf Gen-Soja an (siehe hierzu auch die Notiz unter „Analytical News“.

Bedrohlich für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft in Europa wird in Zukunft die unregulierte Vermarktung von Pflanzen, die mittels Genome Editing hergestellt wurden. In den USA, aber vermutlich auch in China wird eifrig daran gearbeitet. Manche Saatgut-Hersteller deklarieren ihre gen-editierten Pflanzen fälschlicherweise als „gentechnikfrei“, weil sie keines der klassischen Klonierungsverfahren einsetzen. Die EU Kommission hat kürzlich erklärt, dass auch diese neuen genveränderten Produkte unter die GVO Definition und das GVO-Zulassungsverfahren fallen.


Das „Non-GMO Project“- einer der größten Zertifizierer gentechnikfreier Lebensmittel in den USA -widersprach ebenfalls der Einstufung dieser neuen „Züchtungen“ als Nicht-GVO. Mit der auch als Genschere bezeichneten CRISPR/Cas-Methode können gezielte Mutationen im Erbgut vorgenommen werden, die sich grundsätzlich auch durch klassische Züchtungsmethoden und natürliche Selektion ergeben könnten, weshalb deren Verfechter sie nicht als GVO bezeichnen wollen.


Erschwerend kommt hinzu, dass sich die genetische Manipulation, die über das neuartige Genscheren-Verfahren vorgenommen wurde, mit den derzeitigen Nachweisverfahren nicht als solche unzweifelhaft erkennen lassen.

 

Author: Dr. Frank Mörsberger

 

 

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